Repression ist Scheisse!

Mit einer Spende an Antirep Winterthur Betroffene von staatlicher Repression unterstützen:

Verein Soli-Fonds, Bachtelstr. 70, 8400 Winterthur
Alternative Bank Schweiz, 4601 Olten, Konto-Nr. 46-110-7
IBAN CH69 0839 0034 1329 1000 3

 

Am 7. März 2008 ist die gesamte Belegschaft im Industriewerk (IW) Bellinzona in den Streik getreten. Dies ist der erste Streik im Bahnsektor seit dem Generalstreik 1918.
Die SBB-Tochtergesellschaft SBB Cargo will über 400 Stellen abbauen. Betroffen sind die Standorte Bellinzona (Lokomotiv- und Güterwagen-Werkstätte), Fribourg (Kunden Service Center), Biel (Kesselwagen-Unterhalt) und Basel (Hauptsitz). Am 7. März 2008 ist die gesamte Belegschaft im Industriewerk (IW) Bellinzona in den Streik getreten. Dies ist der erste Streik im Bahnsektor seit dem Generalstreik 1918.

Schweizer Tabu brechen

Nach dem Streik der französischen Bahnangestellten und dem grössten Bahnstreik in Deutschland seit 15 Jahren sind die Tessiner SBB Cargo-ArbeiterInnen in den Streik getreten. Und brechen möglicherweise ein alt eingesessenes Schweizer Tabu: Die kündigungs-bedrohten Arbeiter in Bellinzona stellen nämlich in Aussicht, den Gotthard-Eisenbahnverkehr zu blockieren. Damit träfen sie immerhin den empfindlichsten Nerv der Schweiz... (mehr)

Die Gleise, die zu den Werken führen sind zusammengeschweisst worden. Samstag, 8.März, haben im Tessin mindestens 6000 Personen demonstriert. Die Nord-Süd-Achse der Eisenbahn wurde 10 Minuten lang besetzt.

Die Reorganisation der SBB-Cargo AG trifft jedoch nicht nur Bellinzona. Auch in Basel, Biel und Fribourg ist eine Vielzahl von Arbeitsplätzen betroffen. Die Politik des Bundesrates und der SBB zielt auf Rentabilität, Profit und Privatisierung, zum Nachteil von allen Lohnabhängigen. Am 12. März kam es im SBB Kundencenter (KSC) in Fribourg bereits zu einem kurzen Warnstreik, am 14. März zu einer Demonstration vor dem KSC. Eine Ausweitung des Streiks steht jedoch (noch?) aus.

Ausweitung des Streiks?

An mehreren Orten der Schweiz kam es zu Solidaritätserklärungen für Streikende der SBB Cargo, und es zirkuliert ein Aufruf zur Solidarität mit den KollegInnen in Bellinzona. Am 19. März reisten die Tessiner Bähnler für eine Demonstration nach Bern (kurzer Bericht, Flugblatt (de/it), Fotos: 1 2 3).

weitere Informationen:

Basisgruppe Bahn ein Zusammenschluss engagierter BähnlerInnen | umfangreiche Themenseite der "Basisgruppe Bahn"

Sonstige Artikel zum Thema:

SBB Cargo-Management läuft in den Hammer
SBB Arbeiter streiken weiter
Bahnstreik: Potentielle Macht nicht genutzt
KanalB-Videos zum GDL Streik
Gewerkschaftliche Solidarität mit den LokführerInnen

Features:


SBB Cargo Arbeiter streiken weiter [indymedia.de]

SBB-Cargo-Streik: Demo 19.3.08, Bern
Giù le mani dall'Officina di Bellinzona http://officine.unia.ch
DEMO IN BERN am Mittwoch 19.3.08, ab 11.30 Uhr beim & im Hauptbahnhof
(Ankunft der Streikenden aus dem Tessin voraussichtlich 12.15 Uhr)
Empfangen wir die SBB-Streikenden solidarisch am Mittwoch 19.3.08 zur Demo in Bern!
Treffpunkt ab 11.00 Uhr Hauptbahnhof Bern.
Bringt Transpis + Fahnen mit!

Demoaufruf

Unterstützen Sie den Kampf der Belegschaft der Werkstätten der SBB Cargo in Bellinzona!
Unterstützen Sie den Kampf aller Mitarbeitenden der SBB Cargo AG!

Seit mehreren Tagen wehrt sich die Belegschaft des Industriewerkes SBB in Bellinzona gegen das Restrukturierungsprojekt der SBB Cargo AG. Dieses sieht vor, Hunderte von Arbeitsplätzen in Bellinzona, Biel und Freiburg zu streichen. Dies deutet klar auf die Schliessung des hundertjährigen Industriewerkes von Bellinzona hin. In den letzten Tagen hat sich die Mobilisierung auf alle Standorte, die von diesem Restrukturierungsprojekt betroffen sind, ausgeweitet.

Warum wehren wir uns gegen dieses Restrukturierungsprojekt?
Die SBB begründet ihr Restrukturierungsprojekt damit, dass Cargo in den letzten Jahren ein grosses Defizit angehäuft hat und deshalb saniert werden muss. Aber die Verantwortung für diese Situation trägt nicht die Belegschaft der Werkstätten, die von dieser angekündigten Restrukturierung betroffen ist. Das Missmanagement der Direktion der SBB hat zu diesem finanziellen Desaster geführt. Es reicht völlig aus, daran zu denken, dass die SBB sich zum Ziel gesetzt hatte, die Deutsche Bahn in Deutschland zu konkurrenzieren. Diese Zielsetzung hat Millionenverluste eingefahren.

Was verlangen wir?

Die politischen und soziale Kräfte dieses Landes haben endlich begriffen, in welche Situation verantwortungslose, unfähige und überbezahlte Manager SBB Cargo geführt haben. Aus diesem Grund ist es notwendig, einen Diskurs zu eröffnen, der sich mit Cargo und die Antwort auf die bestehenden Probleme befasst.
Aber dies setzt voraus, dass alle vorgestellten Restrukturierungsprojekte zurückgenommen und nicht umgesetzt werden. Nur ohne Vorbedingungen können wir eine ernsthafte Diskussion, die alle Beteiligten einbezieht, führen. Es ist keine Diskussion möglich, wenn die Streichung von Hunderten von Arbeitsplätzen im Raum steht!

Unterstützt unseren Kampf, kommt alle mit uns nach Bern!
Die Belegschaft der Werkstätten der SBB Cargo von Bellinzona will, unterstützt durch die ganze Bevölkerung des Tessins, des italienischen Graubünden und dessen Behörden, der ganzen Schweiz ihre Gründe darlegen. Um dies zu erreichen, haben wir zu einer nationalen Demonstration aufgerufen, die am Mittwoch, den 19. März in Bern um 11.30 Uhr (Abfahrt am Bahnhof SBB) stattfindet. Wir bitten euch, uns in diesem Kampf, der nicht nur das Tessin, aber auch andere Regionen betrifft, zu unterstützen. Ein Kampf, der Hunderte von Arbeitsplätzen verteidigt und der den Privatisierungsprozess bei SBB zu verhindern versucht.

Participez à la manifestation, soutenez la lutte des travailleurs des Ateliers de Bellinzone et de CFF Cargo!