Repression ist Scheisse!

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Für Laurent Gbagbo ist die Partie zu Ende. Der Präsident der Elfenbeinküste wird seinen Platz an Alassane Ouattara abtreten - dank der tatkräftigen Unterstützung durch die französische Armee.

 

 

Für Laurent Gbagbo ist die Partie zu Ende. Der Präsident der Elfenbeinküste wird seinen Platz an Alassane Ouattara abtreten, der von den „Forces nouvelles“ (umbenannt in „Forces républicaines de Côte d'Ivoire“) sowie von den UNO-Truppen und der französischen Armee – der berühmten „Force Licorne“ –, die für den letzten Akt auf die Bühne getreten sind, unterstützt wird.

Es ist sehr schwierig, zu wissen, welcher der zwei Kandidaten bei den Präsidentschaftswahlen am 28. November 2010 angesichts des massiven Wahlbetrugs von beiden Seiten die Mehrheit der Stimmen erhalten hat. Aber das ist auch nebensächlich: Die ausländischen Mächte haben auf jeden Fall Alassane Ouattara zum Gewinner gekürt.

Indem Frankreich seine Truppen für die Schlacht um Abidjan in Bewegung gesetzt hat, startete es den Versuch, die Elfenbeinküste von morgen in seinem Einflussbereich zu halten. Dies hat es schon 2002 gemacht, als die französischen Truppen einem gewissen Laurent Gbagbo, der durch einen Aufstand bedroht wurde, zu Hilfe geeilt sind. Das ist es, was es wiederum 2011 gemacht hat, indem es geholfen hat, denselben Gbagbo zu vertreiben, der sich inzwischen nicht mehr steuern liess. Und das alles mit einem UNO-Mandat zu machen, ist natürlich „sauberer“.

Nun stammt aber Alassane Ouattara nicht aus dem „frankafrikanischen“ Stall. Er steht sogar in politischer und kultureller Hinsicht den Amerikanern ziemlich nahe. Doch künftig wird er in der Schuld des Élysée stehen, der ihm zum Teil den endgültigen Sieg geschenkt haben wird. Dies müsste ihm helfen, sich zu erinnern, was man von ihm erwartet: Die wirtschaftlichen Interessen von Frankreich im Land durchzusetzen. Bouygues verwaltet das Wasser und die Elektrizität; die Société générale, die BNP und der Crédit lyonnais haben die Oberhand im Bankensektor; Orange dominiert den Mobilfunkmarkt; Bolloré hat die Hafenwirtschaft unter Kontrolle. Bolloré war übrigens der multinationale Konzern, der am offensichtlichsten von Gbagbo unterstützt wurde. Wird ein nachtragender Ouattara die Verträge in Frage stellen? Wir können sicher sein, dass Nicolas Sarkozy zu Gunsten seines guten Freundes Vincent Bolloré, der ihm im Mai 2007 Ferien auf seiner Luxusyacht angeboten hat, intervenieren wird.

Weder Gbagbo noch Ouattara stehen für die Interessen des ivorischen Volkes ein. Die Streitkräfte, die sie unterstützt haben – die „Jeunes Patriotes“ und die ivorische Armee Gbagbo, die „Forces nouvelles“ Ouattara – haben durch Plünderungen und rassistische Massaker Terror unter der Zivilbevölkerung gesät. Und sowohl Gbagbo wie Ouattara sind von ausländischen Mächten abhängig, die zuerst auf den einen, dann auf den anderen Potentaten gesetzt haben, um die Kontinuität ihrer Interessen zu sichern. Das Rad der Zeit dreht zugunsten der Diener des Imperialismus. Nur ohne sie kann die Elfenbeinküste ihre Zukunft selber gestalten.

Nieder mit dem Imperialismus!

Abzug der französischen Truppen aus der Elfenbeinküste!

Freiheit für die Völker!

Alternative libertaire, 6. April 2011