Repression ist Scheisse!

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Vom Freitag, 3. Februar bis Samstag, 11. Februar 06 finden die zweiten Winterthurer Anarchietage statt (Programm siehe Anhang). Die Anarchietage werden von der Libertären Aktion Winterthur organisiert. Die LAW versteht sich als ein anarchistisches Netzwerk, welche die verschiedenen libertären Strömungen in einer Gruppierung vereinen möchte.

Während acht Tagen finden Vorträge, Diskussionen, Filmabende und weitere Veranstaltungen statt, zu welchen wir alle Interessierten einladen. Die acht Tage sollen aber nicht nur hartgesottenen Anarchistinnen und Anarchisten offen stehen, sondern allen Interessierten, darum wurde bei der Themenwahl auch darauf geachtet, dass immer zahlreiche Anknüpfungspunkte mit unserer heutigen Gesellschaft bestehen und sich nicht in sozialromantischen Utopien verlieren.

Die Revolution beginnt in den Köpfen!
Für eine herrschaftsfreie Gesellschaft!

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Freitag 3.2.06: Gewaltfreier Anarchismus - Geschichte und Gegenwart weltweit
Was: Vortrag, Diskussion und Film
Wo: Sidi-Areal (Bäckerstrasse 5, Winterthur)
Wann: 03.02.06, 20:00 Uhr


Referent: Lou Marin, Mitherausgeber der Zeitung
"Graswurzelrevolution - für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft"

Anarchismus als Gesellschaftsutopie und sozialrevolutionäre Bewegung wird in Medien und Öffentlichkeit fast immer mit Gewalt oder Bombenwerfen gleichgesetzt. Nichts könnte falscher sein. Es gibt in der weltweiten anarchistischen Bewegung eine lange Geschichte
direkter gewaltfreier Kampfformen für eine radikale Umwälzung der Gesellschaft. Und es gibt historisch erfolgreiche gewaltfreie Massenbewegungen, die immer mehr libertäre Tendenzen entwickelt haben. Bei diesem einführenden Vortrag werden u.a. vorgestellt: Etienne de la Boetie, Leo Tolstoi, Gustav Landauer, Clara Wichmann, Henriette Roland-Holst, Bart de Ligt, der Generalstreik gegen den Kapp-Putsch in Deutschland 1920 und der gewaltlose Flügel der FAUD, Pierre Ramus, Heiner Koechlin, der Widerstand der Frauen in der Berliner Rosenstraße 1943, M.K. Gandhi, das Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC) und die Kämpfe der Afro-AmerikanerInnen in den USA der sechziger Jahre, Mahmud Taha/Sudan, Abdul Ghaffar Khan und die Kommune von Peshawar 1930, Las Abejas/Chiapas, die brasilianische Landlosenbewegung Sem Terra, schließlich die Anti-Atom-Kämpfe der gewaltfrei-anarchistischen Aktionsgruppen/Graswurzelrevolution und die "Republik Freies Wendland" 1980 in der BRD, sowie gewaltloser Sturz des Militär-Sozialismus in der DDR 1989.

Im Anschluss wird gezeigt: ein Dokumentarfilm einer israelisch-palästinensischen gewaltfrei-anarchistischen Aktionsgruppe "Anarchists against the Wall", Israel 2004, ca. 40 Minuten. DVD

http://www.graswurzel.net/

Samstag 4.2.06: Ursprung der Revolte - Albert Camus und der Anarchismus
Was: Vortrag, Diskussion und Film
Wo: Sidi-Areal (Bäckerstrasse 5, Winterthur)
Wann: 04.02.06, 20:00 Uhr


Referent: Lou Marin, Mitherausgeber deVortrag, Diskussion und Film. Referent: Lou Marin, Mitherausgeber der Zeitung
"Graswurzelrevolution - für eine gewaltfreie, herrschaftslose Gesellschaft"

Albert Camus ist bekannt als Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger. Nur wenige wissen, dass er zeit seines Lebens enge freundschaftliche Kontakte zu anarchistischen Gruppen und Zeitschriften hatte und sich an manchen libertären Kampagnen persönlich beteiligte. Angesichts des Bürgerkriegs in Algerien in den 90er Jahren wurde auch seine Gewalt- und Nationalismuskritik während des antikolonialen Unabhängigkeitskrieges sogar von algerischen und maghrebinischen Intellektuellen rehabilitiert. Für die Schweiz ist interessant, dass sich Camus als offizieller Korrespondent an der Züricher anarchistischen Kulturzeitschrift "Témoins", herausgegeben vom libertären Kriegsdienstverweigerer Jean-Paul Samson, dem französischen Übersetzer von Ignazio Silone, beteiligte. Der Vortrag gibt einen Überblick über Camus' Beteiligung an Témoins, sowie allgemeiner über sein Verständnis von Revolte, seine Konzeption eines mittelmeerischen Kulturraumes und seine daraus abgeleitete föderalistische Vision für ein freies Algerien, die heute überraschender Weise von der algerischen Frauenbewegung (Assja Djebar, Maissa Bey) aufgegriffen wird.

Im Anschluss wird gezeigt: Literaturverfilmung "Die Pest", Regie: Louis Puenzo, 1992, ca. 120 Minuten, französisch mit dt. Untertiteln, VHS-Video

http://www.graswurzel.net/


Sonntag 5.2.06: Anarchosyndikalistischer Filmabend

Was: diverse Filme zur Auswahl, Diskussion, VoKü und Bar
Wo: Steibi11 (Steinberggasse 11, Winterthur)
Wann: 05.02.06, 20:00 Uhr


Diverse Filme zum Themenbereich „Anarchosyndikalismus" stehen zur Auswahl. Während dem Filmabend besteht die Möglichkeit, veganes Essen zu konsumieren. Zudem ist während dem ganzen Abend Barbetrieb.


Montag 6.2.06: Espace Noir - Kommunenleben
Was: Vortrag und Diskussion
Wo: Genossenschaftsbeiz Widder (Metzggasse 9, Winterthur)
Wann: 06.02.06, 20:00 Uhr

„Im selbstverwalteten Kulturzentrum Espace Noir gibt es ein Theater und einen Konzertraum, eine Taverne, eine Buchhandlung, einen öffentlichen Internet-Zugang, eine Galerie... und das kleinste Kino der Schweiz." Ein Vortrag über das Kommunenleben und Selbstverwaltung - Anhand des Beispiels „Espace Noir".

http://www.espacenoir.ch/


Dienstag 7.2.06: Anarchafeminismus - Themenabend
Was: Vortrag und Diskussion
Wo: Steibi11 (Steinberggasse 11, Winterthur)
Wann: 07.02.06, 20:00 Uhr


Anarchafeminismus ist eine Wortschöpfung der 1970er-Jahre und steht für eine Utopie, mit der US-amerikanische Feministinnen wie Peggy Kornegger und Carol Ehrlicher versuchten, den Radikalfeminismus um Elemente anarchistischer Theorie und Praxis zu erweiteren.
Kornegger und Ehrlicher fanden in dem kommunistischen Anarchismus von Peter Kropotkin das politische Gerüst für die angestrebte "feministische Revolutionierung der Gesellschaft". Für beide sind "Feministinnen natürliche Anarchisten". Janet Biehl vertritt einen sozialen Ökofeminismus, der auf dem Konzept des libertären Kommunalismus und der Sozialen Ökologie von Murray Bookchin basiert. Biehl geht es um die Verbindung von Anarchismus und Feminismus, libertären Sozialismus und Soziale Ökologie.
Schon Emma Goldman und die spanische anarchistische Frauenbewegung der Mujeres Libres, die im spanischen Bürgerkrieg entstand, formulierten ausdrückliche feministische Forderungen, mit denen sie ihre männlichen Mitstreiter konfrontierten.
Weitere Anarchafeministinnen sind Rosella Di Leo und Maria Matteo aus Italien.

http://www.anarchafeminismus.de/


Mittwoch 8.2.06: Naturismus - Eine Welt ohne Kleider
Was: Vortrag und Diskussion
Wo: Genossenschaftsbeiz Widder (Metzggasse 9, Winterthur)
Wann: 08.02.06, 20:00 Uhr


Die Lebensweise kommt zum Ausdruck in der gemeinschaftlichen Nacktheit, verbunden mit Selbstachtung, sowie Respektierung der Andersdenkenden und der Umwelt. Gemeinschaftliche Nacktheit ist ein essentielles Kennzeichen des Naturismus, der die Naturelemente Sonne, Luft und Wasser völlig auswertet. Der Naturismus stellt das physische und psychische Gleichgewicht wieder her, indem er Erholung in einer natürlichen Umgebung bringt, durch Bewegung und Respekt für die Grundprinzipien von Gesundheits- und Ernährungslehre. Der Naturismus fördert viele Aktivitäten, die die Kreativität entwickeln. Völlige Nacktheit ist der geeignetste 'Anzug', um eine Rückkehr zur Natur zu verwirklichen und ist mit Sicherheit der sichtbarste Aspekt des Naturismus, auch wenn sie nicht der einzige ist. Sie hat eine ausgleichende Wirkung auf Menschen, indem sie sie von Spannungen befreit, die durch Tabus und Provokationen der heutigen Gesellschaft verursacht sind, und den Weg zu einer einfacheren, gesunderen und menschlicheren Lebensweise zeigt.
Definition der International Naturist Federation (FNI)


Donnerstag 9.2.06: A-Bar und Film - NEE-NEM (Nichteintretensentscheid)
Was: Bar und Film
Wo: Steibi11 (Steinberggasse 11, Winterthur)
Wann: 09.02.06, 18:00 Uhr


Ein Film über die Schweizer Asylpolitik, das Leben von MigrantInnen ohne Perspektiven und den so genannten „Nichteintretensentscheid".


Freitag 10.2.06: Libertäre Perspektiven
Was: Rückblick und Diskussion
Wo: Steibi11 (Steinberggasse 11, Winterthur)
Wann: 10.02.06, 20:00 Uhr

Wie sehen libertäre Perspektiven in Winterthur und Region aus? Gibt es Vernetzungsmöglichkeiten, welche über die Region Winterthur hinausgehen? Anhand einer Diskussion sollen libertäre Perspektiven thematisiert und auf die Anarchietage zurückgeblickt werden.


Samstag 11.2.06: Abschlusskonzert
Was: Konzert
Wo: Sidi-Areal (Bäckerstrasse 5, Winterthur)
Wann: 11.02.06, 20:00 Uhr


Eintritt 5.- / mit The Skunks - Landfall - Los Yukas

http://www.theskunks.net/
http://www.landfall.ch/
http://www.losyukas.ch/
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Medienberichte
Landbote, 04.02.2006