Repression ist Scheisse!

Mit einer Spende an Antirep Winterthur Betroffene von staatlicher Repression unterstützen:

Verein Soli-Fonds, Bachtelstr. 70, 8400 Winterthur
Alternative Bank Schweiz, 4601 Olten, Konto-Nr. 46-110-7
IBAN CH69 0839 0034 1329 1000 3

 

LAW-Rede 1. Mai 2011

Wieder stehen wir am ersten Mai auf der Strasse. Gedenken den Errungenschaften von 1886 und fragen uns: wo stehen wir heute?

Vermeintlich besser als vor über 100 Jahren. Ausbeutung und Unterdrückung? Heute doch kein Thema mehr. Sexismus und Rassenhass? Nicht in unserer modernen und toleranten Gesellschaft.

Wie lange wollen wir eigentlich noch die Augen verschliessen?!

Wie viele Familien können sich gerade noch so knapp mit ihrem Einkommen über Wasser halten?

Wie viele Menschen haben durch die Krise ihren Job verloren?

Wie war es nur möglich, dass Ende November bei der diskriminierenden Ausschaffungsinitiative die rechte Hetze ein Sieg verzeichnen konnte? Wir können wahrlich stolz sein, in einem Land zu leben, dass das Völkerrecht mit Füssen tritt!

Dass sich unser Staat nicht für unsere Bedürfnisse interessiert, ist nichts Neues. Wie sieht es mit unserer Stadt aus? Was hat Winterthur für seine BewohnerInnen zu bieten?

Inzwischen eine Menge an neuen, überteuerten Wohnungen, welche sich kein Normalsterblicher leisten kann. Toll, endlich werden auch alte Wohnungen saniert oder gar abgerissen, damit unser Stadtbild nicht verwahrlost. Dass dabei eine Familie sich die neu sanierte Wohnung nicht mehr leisten kann und ohnehin keine günstige Wohnung mehr in der Stadt findet, ist doch nebensächlich.

Hauptsache, man hat ein tolles Stadtbild. Deswegen ist es auch besonders wichtig, dass alle „Schreberhüsli“ nicht bunt, sondern braun angestrichen werden müssen. Hat erste Priorität, wir haben natürlich keine anderen Probleme in unserer Stadt als diese visuellen Störfaktoren.

Eine bunte und vielgestaltige Stadt ist zu viel verlangt. Sicherlich ein Grund weswegen Integrationsprojekte und eine nachhaltige Entwicklung innerhalb der Stadt nicht an erster Stelle auf dem Programm der Stadtentwicklung steht.

Lassen wir uns das gefallen? Nein! Wenn die Stadt uns kein Zuhause bieten will, so holen wir unsere Wohnmöglichkeiten in Form autonomer Wohnprojekte wieder zurück! Wenn unsere Stadt keine Anlaufstelle für ausländische Personen bietet, dann sorgen wir dafür, dass sie sich selbst eine schaffen können!

Wir haben keinen Bock mehr auf die rechte Hetze in diesem Land, lasst uns auch heute wieder ein Zeichen dagegen setzen!! Nieder mit den Grenzen und der Angst vor den Fremden!

Nieder mit dem Staat, welcher uns durch Fremdenhass zusammenhalten will!

Wir brauchen ihn nicht, wir können unser Leben selbst gestalten!! Mit einer Gesellschaft, in welcher jeder mitreden kann, ungeachtet seiner Herkunft!

Genauso können wir auf ein Wirtschaftssystem verzichten, in dem wir uns mit Mindestlöhnen und zig Nebenjobs finanzieren und dabei zusehen müssen, wie die Bonzen durch unsere Arbeit immer reicher werden!

Lasst uns die Produktionsstätten selbst verwalten! Produzieren wir qualitativ hochstehende Produkte, statt miese Ware im Überschuss! Ersetzen wir das System des Tausches durch eines, in dem jeder nach seinem Können schaffen und und nach seinen Bedürfnissen konsumieren kann! Wir wollen keinen Kapitalismus mehr, wir können uns anders organisieren!

Lasst die Errungenschaften vor 100 Jahren nicht umsonst gewesen sein! Freiheit, Wohlstand und Selbstbestimmung für alle!