Repression ist Scheisse!

Mit einer Spende an Antirep Winterthur Betroffene von staatlicher Repression unterstützen:

Verein Soli-Fonds, Bachtelstr. 70, 8400 Winterthur
Alternative Bank Schweiz, 4601 Olten, Konto-Nr. 46-110-7
IBAN CH69 0839 0034 1329 1000 3

 

In Hannover angekommen, begaben wir uns sogleich ins UJZ Korn, in dem wir dann auch unsere Veranstaltung hatten. Während der 70-Jahren, als die Forderungen nach einem eigenen Zentrum in den besetzten Häusern laut wurden, wurde das Zentrum von der Stadt zur Verfügung gestellt. Inzwischen befindet sich das UJZ in den Händen der Kollektivmitglieder, da diese das UJZ vor über zehn Jahren gekauft hatten.

Sprengel 1

Beinahe fünfzig BesucherInnen besuchten unseren Vortag, wobei mir das Geschlechterverhältnis ziemlich ausgeglichen schien. Die anschliessende Diskussion drehte sich hauptsächlich um die Auseinandersetzung mit Sexismus innerhalb der Gruppen. Auch hier setzen sich die Gruppe(n) erst auf Druck mit der Thematik auseinander und wir versuchten, die Ursachen zu finden, wieso das so ist. Zum einen scheint es daran zu liegen, dass jemensch der Ansicht ist, dass Sexismus im Anarchismus a priori enthalten ist und es daher auf den ersten Blick keine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema nötig ist. Desweiteren fehlt vielen die nötige Selbstkritik dafür und so bleiben gewisse Strukturen einfach weiterhin frisch fröhlich bestehen, als das man sie hinterfragen und ändern würde. Zudem kommt hinzu, dass immer wieder neue Theorien und Auseinandersetzungen andere Themen zeitweise in den Hintergrund drängen, wie das auch heute mit dem Sexismus der Fall ist. Wichtig dabei ist, dass bei solchen Prozessen der "Anschluss" nicht verloren geht, damit die Ansätze weiterentwickelt werden können und man nicht wieder beim Punkt Null beginnen muss. Hinzu kommt auch, dass viele der heutigen Theorien viel zu komplex sind (z.Bsp. Queer, Auflösung der Geschlechterrollen) um sie auch in der Praxis wirklich umsetzen zu können. Zuletzt ist noch aufzuführen, dass auch heute sich vor allem Frauen mehr für Rechte anderer Dinge einsetzten, als für sich selbst, was meiner Ansicht auch daran liegt, dass es einfacher ist, für andere Dinge zu kämpfen, als sich wirklich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Die Nacht verbrachten wir in einem ehemals besetzen Haus namens Sprengel, in dem heute mehr symbolisch Miete bezahlt wird, verwaltet wird aber noch alles von den 40 BewohnerInnen selbst. Jedes Stockwerk verfügt über Küche, Badezimmer usw, die gemeinschaftlich genutzt werden und über eine gewisse Anzahl Einzelzimmer. Des weiteren gibt es auch einen Fitnessraum, einen Wagenplatz nebenan, ein Kino und eine Werkstatt, die frei genutzt werden kann.

Sprengel 2

Auch hier wollen mir uns nochmals herzlich bei allen bedanken, die mitgewirkt hatten, dass wir auch in Hannover unseren Vortrag halten konnten, sowie unseren Gastgebern, die sich um uns gekümmert und sich Zeit dafür genommen hatten, uns alles zu zeigen, sowie extra Schweizer Käse besorgt hatten ;)